ArsRhenus Journal 2022

Kamingespräch mit Claudia Koopmann

 

 

Claudia Koopmann (c) Jack Denver

 

 

Vorweihnachtliches Interview mit der Künstlerin, dem Best Ager Model und der Filmdarstellerin Claudia Koopmann im Jufa Hotel Hamburg

 

 

Liebe Claudia Koopmann, herzlichen Dank für Ihre Zeit unserem ArsRhenus Journal zu einem Interview zur Verfügung zu stehen.

 

Wenn man sich mit den Social Media beschäftigt, kann man sehr viel über Claudia Koopmann sehen, lesen, lernen.

 

Vor allem kann man Sie auf nahezu allen Bildern lachen, malen und leben sehen.

 

Sind Sie ein so lebensbejahender Charakter und woraus schöpfen Sie die Kraft dazu?

 

Wenn ich darüber nachdenke, liegen Anpassungsfähig, Bescheidenheit und Resilienz sicherlich in meiner Kindheit begründet. Ich komme aus einfachen Verhältnissen, bin ohne Vater aufgewachsen und weiß was Armut bedeutet. Man hat gelernt mit Vorhandenem kreativ umzugehen, sich auch über kleine Dinge zu freuen und dafür Dankbar zu sein.

 

Dankbarkeit ist eine wichtige Säule in meinem Leben.

In einem Artikel las ich, dass eine dankbare Grundhaltung Menschen hilft, mehr positive Gefühle wahrzunehmen, schöne Erlebnisse bewusst zu genießen, mit Schwierigkeiten klarzukommen und dauerhafte Beziehungen aufzubauen. Man muss nur öfters darüber nachdenken, was man j e t z t Gutes hat.

 

Und Dankbarkeit wird immer eng mit Lebensfreude im Zusammenhang gebracht.

Lebensfreude ist eine weitere wesentliche Säule in meinem Leben.

Lebensfreude ist eine Einstellungssache. Man muss echt lernen, gegen pessimistische und mürbemachende Gedanken anzugehen. Ein toller Satz, den ich mal in diesem Zusammenhang gelesen hatte, lautet: „Ist die Lage wirklich hoffnungslos? Befinde ich mich in einer Sackgasse oder stehe ich lediglich vor einer roten Ampel?“.

 

Oder wie es Alfred Selacher ausdrückt: „Sorgen gehören durch bewusst verursachte Lebensfreude entsorgt.“

 

 

Gerade stellen Sie wieder einige Ihrer Werke im Bergedorfer Schloss und im Körber Haus hier in Hamburg aus.

 

Wenn Sie einem sehschwachen oder nicht-sehenden Besucher Ihre Arbeiten beschreiben sollten, welche Worte würden Sie dann finden?

 

Ja, es freut wohl jeden freischaffenden Künstler, dass nach den Lockdowns wieder Ausstellungen möglich sind und ich hatte nicht geahnt, dass ich nach einer Einzelausstellung im Bergedorfer Schloss zehn Monate später, dort wieder mit einem Bild vertreten sein darf. Anlässlich der 8. Internationalen Biennale zum Thema „Umwelt im Ökologiediskurs: Wasserstoff“ hatte ich mein Bild „Ursache und Wirkung“ eingereicht.

 

Bei dem Gedanken an Wasser war es für mich naheliegend, den Hintergrund in dunklem Ozeanblau anzulegen, darauf ist ein scheinbar schwebender Stoff in hellblau zu sehen. Die Stoffstruktur erreichte ich dadurch, dass ich in die noch feuchte Ölfarbe einen Kartoffelsack drückte. In der Mitte des Bildes ist ein großer Rundkolben zu sehen.

 

In diesem Rundkolben spielt sich einiges ab. Auf dem oberen Teil eines Windrades erkennt man die Silhouette eines Paares, welches an Adam und Eva erinnert.

 

Über ihnen hängen zwei Farbstifte in blau und rot, die an kreatives Denken anspielen und an Anode und Kathode erinnern, somit die Elektrolyse des Wassers symbolisierend.

 

Ausgehend von den Farbstiftspitzen zucken jeweils blaue und rote Blitze in die Köpfe und Hände des Mannes und der Frau. Auch ausgehend von den Farbstiftenden zucken Blitze in den Hals des Rundkolben, wo sich am Ende ein lilafarbener Windwirbel befindet.

 

Das Bild „Ursache und Wirkung“ kann man dem magischen Realismus zuordnen, es lässt viel Spielraum für Interpretation und für Überlegungen wir unerschöpfliche Ressourcen nutzen, ohne sie auszubeuten.

 

Anlässlich der Eröffnung des neuen Körberhaus in Hamburg-Bergedorf findet dort eine Gemeinschaftsausstellung zum Thema „Begegnungen“ statt und ich kann mein Bild „Lebenswege“ zeigen.

 

Lebenswege“ erscheint wie ein Spaziergang im Watt. Dem Betrachter fällt zuerst die Silhouetten im Gegenlicht auf. Vor der glitzernden Uferlinie begegnen sich Menschen unterschiedlichen Alters, auf ungleichen Ebenen, in veränderlichen Lebenssituationen: Ein fröhlich hüpfendes Mädchen, junge Paare miteinander, gegeneinander, ein Vater mit seinem kleinen Sohn an der Hand, eine werdende Mutter, ein altes, lang verbundenes Ehepaar, welches Hand in Hand geht und eine trauernde Witwe, die auf eine am Boden liegende Rose schaut..

 

Inspiriert zu dieser Szenerie wurde ich durch die Farben eines Bodenbelags, wie sie zum Schutz des Bodens im Malsaal des Thalia Theaters Hamburg ausgelegt werden. Der schlammig grünliche Ton mit bläulichen Sprenkel erinnerte mich sofort an Watt. Auf einen Rest des Bodenbelags malte ich dann mein Bild in klassischen Ölfarben.

 

 

Alles was sie machen ist im Grunde Kommunikation. Welchen Stellenwert hat Kommunikation im Allgemeinen für Sie und welchen Hauptnutzen sehen Sie darin?

 

Bei ihrer Frage fällt mir spontan ein alter, weiser Spruch ein: „Pläne scheitern wo es kein vertrauliches Gespräch gibt“. Es würden so viele Missverständnisse gar nicht erst entstehen, wenn wir alle viel mehr und offener miteinander kommunizieren würden. Kommunikation erlaubt gegenseitiges Verstehen, Achtung und Wertschätzung.

 

 

Mit Ihren Gemälden nutzen Sie die künstlerische Form der Kommunikation. Welches sind Ihre Kernbotschaften und warum?

 

Das Warum ergibt sich aus den zuvor erwähnten Gedanken zur Kommunikation und natürlich möchte ich mit meiner Kunst auch etwas aussagen und die Betrachter somit zum Nachdenken anregen.

Seien es stimmungsvolle Landschaftsmalereien und phantastische Wasserszenen, die den Blick auf die Schönheit der Natur richten, bis hin zu Umweltthemen wie Wasserstoff und Meeresverschmutzung, die der Fragilität des Lebens Ausdruck verleihen.

 

 

Farben dienen ja nicht nur dazu in der realistischen Malerei Gegenständliches zu erzeugen, sondern jede Farbe für sich ist ein Teil der Kommunikation, ist eine Aussage.

 

Welche Bedeutungen haben für Sie zum Beispiel die Farben Rot, Grün und Blau?

 

Rot ist im positiven Sinne wärmend, anregend, steht für Leidenschaft und Liebe. Interessant finde ich es auch, dass in China Rot für Glück steht.

 

Grün und Blau sind die Hauptfarben meiner Palette und aus meiner Malerei nicht wegzudenken.

 

Grün steht eindeutig für die Natur, für das Leben und für Hoffnung. Und Blau ist nicht ohne Grund die weltweit beliebteste Farbe; sie stellt das lebensnotwendige Element Wasser und die Weite des Himmels dar. Sie vermittelt gleichermaßen Freiheit, Harmonie und Ruhe.

 

Grün und Blau vermischt ergeben meine Lieblingsfarbe!

 

 

Sie sind eine reife charismatische Frau mit sehr viel Empathie.

Eine wirkliche „Best Ager'in“.

 

Wenn Sie einen Vergleich ziehen sollten zu dem Teenager Claudia, wie würde der ausfallen?

 

Als Teenager wirkte ich blass, unscheinbar, trug noch lange Zöpfe und war sehr schüchtern.

Meiner Mutter und die Lehrern waren allerdings der Ansicht, dass ich reif und vernünftig sei. Aus diesem Grund habe ich wohl Dinge unterlassen, die ich hätte bereuen müssen.

Zudem hat sich mein Geschmack nicht wesentlich verändert.

 

Und mit Schüchternheit und Lampenfieber werde ich den Rest meines Lebens zu kämpfen haben.

 

Was das Äußere betrifft, habe ich mich aber offensichtlich verändert, denn bei einem Klassentreffen nach dreißig Jahre wurde ich von den allermeisten Klassenkameraden nicht wiedererkannt. Ich muss zugeben, dass mich die erstaunte Äußerungen, wie: „Bist du etwa die Claudia, die immer so blass war und Zöpfe trug?“ freuten – ein klein bisschen wie im Märchen vom „Hässlichen Entlein“.

 

 

 

Liebe Claudia Koopmann und nun zum Schluss noch ein paar 'quick facts'

 

Ein Wort....eine kurze Antwort:

 

1. Lieblingsfarbe: Petrol

 

2. Lieblingsschriftsteller: Agatha Christie

 

3. Lieblingssänger: Anni-Frid „Frida“ Lyngstad

 

4. Lieblingsgruppe: Abba

 

5. Lieblingslied / -melodie: Andante, Andante“

 

6. Lieblingsbuch: Da gibt es viele! Eines davon ist „Wer die Nachtigall stört“

 

7. Lieblingsort: Henne Strand

 

8. Lieblingsmensch: Rainer Koopmann

 

9. Lieblingsessen: Pasta

 

10. Lieblingspersönlichkeit: Aufgrund seines warmherzigen Mitgefühls und Gerechtigkeitsempfindens Jesus Christus

 

11. Lieblingstier: Verschiedene!

 

12. Lieblingswesensart: Freundlichkeit

 

13. Lieblingssprache: Italienisch

 

14. Lieblingsrolle: Zivilfahnderin

 

15. Lieblingsdrehort: Hitzacker

 

16. Lieblingsmaler: Arcimboldo

 

17. Lieblingsgedanke: „Lebensfreude hebt Kleinigkeiten ins Großartige“ (Ronny Boch)

 

18. Lieblingskleidung: Kleider

 

19. Lieblingswerkzeug: Pinsel

 

20. Lieblingskochutensil: Stabmixer

 

21. Lieblingswein: Moussierender Weißwein

 

22. Lieblingskünstler: Otto Frello

 

23. Lieblingsbild:“Sommerabend am Strand von Skagen“

 

25. Lieblingszitat: „Die Seele ernährt sich von dem worüber sie sich freut“ Aurelius

 

26. Lieblingsmöbel: Ein großer Tisch an dem alles möglich ist, zu arbeiten und Freunde willkommen zu heißen

 

27. Lieblingsbeschäftigung: Küstenwanderungen

 

28. Lieblingsfilm: Da gibt es eine ganze Reihe und die britischen Verfilmungen von Poirot

 

29. Lieblingsjahreszeit: Spätsommer

 

30. Lieblingswunsch: Die dänische Lebensart Hygge* umsetzen

 

 

 

Liebe Claudia Koopmann,

 

herzlichen Dank für diese schönen Einblicke.

 

Wir wünschen Ihnen und Ihren Lieben in diesen Wochen viele besinnliche Momente, alles Gute und künstlerischen Erfolg für das Jahr 2023.

 

Ihr

Jack Denver

 

 

 

Mehr zu Claudia Koopmann: www.claudia-koopmann.de

 

Das Interview führte Jack Denver für das ArsRhenus Journal.

 

 

*Hygge:

 

Im Wesentlichen bedeutet es eine gemütliche, herzliche Atmosphäre, in der man das Gute im Leben mit lieben Menschen genießt. (Quelle: visitDenmark.de)

 

Ole Lauridsen, ein Sprachforscher an der Universität in Aarhus beschreibt Hygge als einen bewusst erlebten Geisteszustand, bei dem es um die Qualität des Zusammenseins geht. (Quelle: Daenemark.de)

 

 

Hyggelige (Weihnachts-)Zeit!

 

 

 

 

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